OFFENER BRIEF zum Kommentar „Stühlinger West – komplett ohne gewinnorientierte Investoren“ (OB Horn 2.7.2018)

Sehr geehrter Herr Mauch,

da haben sie Recht:

„Wichtiger als die Frage, wer baut, ist die Vorgabe, günstigen Wohnraum zu schaffen. Und wichtiger als kurzfristige politische Effekte sind nachhaltige Ergebnisse.“

Was Sie in Ihrem Kommentar „Wo ist die Grenze?“ allerdings übersehen: Es besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen der Frage, „wer baut?“ und der Frage, wie „nachhaltige Ergebnisse“ erreicht werden können. Das hängt allerdings vom Blickwinkel und dem Verständnis von Nachhaltigkeit ab: Für uns sind Wohnungsbestände nachhaltig, die nicht nur bezahlbar sind, sondern die auch bezahlbar bleiben! Die also nicht nur während der Jahre der Sozialbindung als geförderten Wohnungen bezahlbar sind, sondern auch nach Ende der Bindungsfrist bezahlbar bleiben  für zukünftige Generationen:

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ (UN-Brundtland-Kommission, 1987) Weiterlesen

Die 25-Prozent-Quote geförderter Mietwohnungsbau für Dietenbach!

Offener Brief  (.pdf / Flyer) Ostern 2018: An die Stadt Freiburg, Herrn Oberbürgermeister Dr. Salomon

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Stadtverwaltung hatte es gut versteckt, das Ei. Passend zu Ostern haben wir es gefunden:

Die 25-Prozent-Quote geförderter Mietwohnungsbau für Dietenbach!

Entdeckt haben wir das dicke Ei in der Anlage 19 (!) der 44-seitigen Gemeinderatsdrucksache zur „Wohnraumsituation in Freiburg – Analysen, aktueller Bericht, Maßnahmen“ (G-17/230), die Sie am 20.11.2017 der Presse vorgestellt haben, mit der kraftvollen Einleitung:

„Wir tun seit Jahren alles, was in unserer Macht steht, um Freiburgs Bürgerinnen und Bürger mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen.“

Gesucht hatten wir eigentlich die 50-Prozent-Quote bzw. die Stellungnahme der Verwaltung dazu, da diese immerhin aktuell gültiger Beschluss des Gemeinderates ist: doch kein Wort davon in der umfangreichen Drucksache samt Anlagen. Stattdessen finden wir im mageren 15-zeiligen Absatz zum Thema „Neuer Stadtteil Dietenbach“ (Seite 11) den vagen Hinweis, dass der „bedarfsgerechte Anteil an gefördertem Wohnraum“ in der GRAG, der „gemeinderätlichen Arbeitsgruppe“, bereits vor einem guten Jahr diskutiert wurde, und Weiterlesen

100 Hausprojekte. Oder mehr. – Freiburgs neue Baugebiete: Wege aus dem Mietenwahnsinn

Flyer-Faltblatt (.pdf) || Flyer Normalseiten (.pdf)

Klingt utopisch. Aber das ist unser Ziel: 100 Hausprojekte, mit 1.500 Mietwohnungen, die bezahlbar sind und vor allem: die bezahlbar bleiben auch nach Ende der Sozialbindung. Das wäre ein Anteil von 20% der rund 7.500 Wohnungen, deren Bau die Stadt in den nächsten 10-20 Jahren plant und für die die Grundstücke ausgeschrieben werden. Ein dicker Brocken!
Aber: 1.500 Mietwohnungen, die mit dem Modell des Mietshäuser Syndikats dem Immobilienmarkt entzogen werden und zukünftigen Generationen von MieterInnen als Gemeingüter („Commons“) dauerhaft erhalten bleiben, sind den Einsatz wert. – Utopisch?

Seit Jahren erklärten die ExpertInnen aus Stadtverwaltung und Immobilienwirtschaft den Beschluss des Gemeinderates zur 50-Prozent-Quote auch als utopisch, allen voran der Oberbürgermeister: Weiterlesen

Vergabekriterien in Freiburgs neuen Baugebieten – Wer baut? Für wen? Baugrundstück Alice-Salomon-Str. Flst. Nr. 30451/2 Innere Elben in St. Georgen

An die Fraktionen im Gemeinderat
der Stadt Freiburg
zur Kenntnis an Stadtverwaltung und Presse

Offener Brief 22.Oktober 2017

Absicht oder Fehlgriff: Vergabekriterien bevorzugen Investoren, schließen Mieterinitiativen faktisch aus und verhindern geförderten Mietwohnungsbau

Sehr geehrter Frau Stadträtin, sehr geehrter Herr Stadtrat,

wir möchten Sie auf einige Ungereimtheiten im Vermarktungskonzept des Grundstücks Alice-Salomon-Str. im Baugebiet Innere Elben hinweisen, das der Gemeinderat am 23.7.2017 einstimmig beschlossen hatte:

1. Bindungsfristen

Warum bekommt ein Investor A für gebundene Mietwohnungen bei nur 20 Jahren Mindestbindungsfrist genau die gleiche Anzahl Bonuspunkte wie ein anderer Investor B, der geförderte Mietwohnungen anbietet, bei denen aber 30 Jahre Bindungsfrist gefordert werden?
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Bildungsreihe „Populäre Irrtümer über den Mietwohnungsbau“

An das Empirica-Institut Berlin

im Rahmen unserer Bildungsreihe „Populäre Irrtümer über den Mietwohnungsbau“ möchten wir Sie auf einen Denkfehler in Ihrer Argumentation aufmerksam machen, die sich gegen die 50-Prozent-Quote für Sozialen Mietwohnungsbau richtet. So äußern Sie in Ihrem Interview vom 27. März in der Badischen Zeitung unter dem Titel „Eine Sozialquote ist Wahnsinn“ folgendes: Weiterlesen